DECLASSIFIED: THE MUTOID WASTE FILES


D 1989/2015, 90′. Regie: Uli Happe, Schnitt: Uli Happe & Bernd Böhlendorf,
Musik:  7 Kevins, World Domination, Spiral Tribe, 2000 DS, DNTT

„Declassified“ (Deutsch: Freigegeben) handelt von der inzwischen legendären englischen Künstlergruppe „Mutoid Waste Company“. Die Performance-Gruppe hatte in den 80er Jahren auf der Insel die ersten Rave-Parties initiiert und wurde unter anderem von der Punk-Bewegung, „Mad Max“-Filmen und Judge Dredd-Comics inspiriert. Die Künstler bauten alte Autos zu Endzeit-Vehikeln und Skulpturen um, und führten diese dann mit Feuerschluckern, weiteren Künstlern und Musikern auf Festivals und bei Happenings vor.

Nach wiederholtem Ärger mit den Behörden verließ die Gruppe Großbritannien in Richtung Europa und kam 1989 schließlich nach West-Berlin. Auch dort fanden zahlreiche Performances statt, und auch dort gab es Ärger mit den Behörden, nämlich mit denen der DDR. Die Installation „Käfer Man“, die sich auf den Gleisen vor der Mauer auf DDR-Gebiet befand, wurde nachts von den Grenztposten wieder auf die Westseite geschoben die Schienen demontiert, um eine Rückkehr zu verhindern.

Mit: Joe Rush, Robin Cooke, Lucy Wisdom, Jay Losasso, Giles Walker, Wreckage (Alex), Charlie Davey, Strapper  TNT Tom (Thomas), Kolja Kugler, Emma Herbert, Sally Miranda, C.C Gambeex, Stephan Duve, Maxine Venton, Sil Scholtens, Shona Logan, Little Freddie, Big Freddie, Steve (DT Steave), Anne Marie G,. Reinoud, Sue Steele, Rainer Warzecha, Logo, Eddie Egal, Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, Jutta Bock, Trecker Becker, Deb Wright, Olli Wisdom, Sergio Omnidrive.

Siehe auch: RP-Online
Kontakt: ulihappe@hotmail.com
Facebook: https://www.facebook.com/Mutoid-Waste-Documentary-212942195410255/

DIE MAUER – DER VERTIKALE HORIZONT

pape25 Jahre lang zog Rotraut Pape immer wieder mit der Kamera los: Zu Fuß von Kreuzberg bis hinter den Reichstag, entlang der Mauer, entlang der Narbe, die sie quer durch die Berliner Innenstadt und quer durch ihr halbes Leben gezogen hatten – 15 kontinuierlich bewegte, parallel montierte Blickwinkel dokumentieren objektiv eine subjektive Archäologie der deutsch-deutschen Wiedervereinigung.

​25 Jahre | 15 Videowalks Splitscreen | 15 Soundscapes Mixdown | 1989 – 2014
7 Kilometer | 131 Minuten | 5 Tage Loop | Frankfurt Hbf | Expanded Senses | B3
Premiere
7. Oktober 2015, 11 Uhr
Öffnungszeiten
7. – 11. Oktober 2015​
​Haupthalle des Frankfurter Hauptbahnhofs

Quelle: HFG Offenbach

NIEMAND IST MEHR DORT, WO ER ANFING

Niemand ist mehr dort, wo er anfing, DE 1989, 6 min.Niemand ist mehr dort, wo er anfing, Marcel Odenbach, DE 1989, 6 min.

Auch der Künstler Marcel Odenbach beschäftigt sich in einer seiner Arbeit mit dem Namen „Niemand ist mehr dort wo er anfing (1989/1990)“ mit den politischen Umständen rund um die Nikolaikirche.

Marcel Odenbachs erste Aufnahmen zu den Montagsdemos entstanden per Zufall, da er in dieser politisch ereignisreichen Zeit in Leipzig weilte, um beim Aufbau der Ausstellung „Zeitzeichen-Stationen Bildender Kunst in NRW“ zu helfen.

Aus dem gesammelten Videomaterial entstand die erste Arbeit, die sich mit der Wiedervereinigung auseinandersetzt, eine Videoskulptur in der sich ineinander greifende mediale Ebenen mit der Sichtweise des Realen aus eigenen Erfahrungen mischen. Das verbindende Element dieser verschiedenen Ebenen ist das Feuer, ob als FDJ Fackeln oder als Kerzenschein vor der Nikolaikirche, welches wie ein roter Faden durch die Arbeit führt.

 Quelle: https://www.hgb-leipzig.de/kunstorte/nk_odenbach_inst.html

Noch bis zum 20.9. zu sehen auf der abc Berlin – Proximities and Desires

ENGELBECKEN

Ein Film von Gamma Bak und Steffen Reck             
DE 2014, 80 Minuten, OMEU


03. bis 09.09.2015 – 19.30 Uhr im Kino in der Brotfabrik

Engelbecken, das ist ein realer Ort zwischen Berlin-Mitte und Berlin-Kreuzberg, und eine Metapher: für die tödliche Landschaft der Mauer. Im Westen drückte sie dort die Passanten auf einem knapp zwei Meter schmalen Bürgersteig zusammen, im Osten überragten Ruinen den Todesstreifen, der sich durch die Stadt furchte. Und das Wort Engelbecken lässt sich teilen, in Ecken, die stoßen, Enge, die bedrückt, oder auch Engel, die man liebt: in ordnende Zwischentitel. 
Der Essayfilm führt in die 1980er-Jahre, in den Vorabend des Mauerfalls und in die oppositionelle Subkultur in Ost-Berlin, Prenzlauer Berg. Er verzichtet auf viele Elemente des klassischen Dokumentarfilms, vermittelt stattdessen die Ratlosigkeit, Ohnmacht, Beengung, Bedrohung, auch die Paranoia dieser Jahre. Es ist eine Zeit, in der die Regisseure Gamma Bak (Berlin-West) und Steffen Reck (Berlin-Ost) eine Beziehung – trotz der Mauer – zu leben versuchten. Gehen oder Bleiben?
Die Geschichte einer Flucht aus der DDR im Jahr 1988: Steffen Reck, Gründungsmitglied von „Zinnober“, der ersten und wohl auch einzigen freien Theatergruppe „der Republik“, erinnert sich hier an sein Gastspiel ohne Rückkehr. Der Film spiegelt den immer stärkeren äußeren und auch inneren Druck, der zur Entscheidung führt, zum Exil. 
Gamma Bak erinnert sich an ihr damaliges Leben im 26-Stundentag: Sie konnte jeweils von 0 Uhr des einen bis 2 h morgens des folgenden Tages bei ihrem Geliebten bleiben – und versuchen, ihm in der Bedrängnis beizustehen. Absurd dazu die Dokumente von Zollerklärungen – 1 Paar Feinstrumpfhosen, 1 Flasche Sekt – und die Spitzelberichte der Grenzpolizei.
Engelbecken lässt Reflexionen über Schuld und Verrat entstehen, erzählt mit persönlichen Dokumenten von damals: Super-8, Fotos, Film- und Theaterausschnitte, unter anderem aus der legendären Inszenierung „traum haft“, Nur-Ton-Interviews. Dazu Archivmaterialien der Stasibehörde, über Steffen Reck und die „Westbürgerin“ Gamma Bak, und auch und gerade über die Aktivitäten des immer wieder halbillegalen Zinnober-Kollektivs.
So wie es Zinnober in „traum haft“ gelang, kollektiv die Situation des Einzelnen poetisch zu lokalisieren und den in der DDR erlebten Abgrund zwischen Individuum und Gesellschaft im Drama zu artikulieren, gelingt es den beiden Regisseuren hier, aus Realitätssplittern die Atmosphäre Ost-Berlins vor der Wende zusammen zu fügen.

Ein radikal subjektiver und deshalb stimmiger Beitrag zum 25. Jubiläumsjahr des Mauerfalls.

Axel Besteher

weitere Informationen unter: http://www.engelbecken.net/index.htm

STRICHE ZIEHEN

ein Film von Gerd Kroske
DE 2014, 96 Minuten, DF, z.T. deutsche UT

Eine weißer Strich über die bunte Mauerseite in West- Berlin. Eine Kunstaktion, die 1986 mit einer folgenschweren Verhaftung enden sollte. Die Vorgeschichte spielt in der Weimarer Punkszene der 1980er Jahre, wo kleine anarchische Freiräume gegen den staatlichen Normalismus verteidigt wurden: Macht aus dem Staat Gurkensalat! Mehr als dreißig Jahre später zeigt sich: es gab eine undichte Stelle. Ein Verrat steht plötzlich im Raum. Die Folgen ziehen ihren perfiden Strich bis ins Heute. Freundschaften zerbrechen im Nachhinein. Der Film erzählt von der Spannung zwischen Subkultur und Diktatur. Es ist kein Strich unter die DDR zu ziehen.

http://www.striche-ziehen.de

DIE NARBE

BURKHARD VON HARDERS EXPERIMENTAL SINGLE SHOT DOCUMENTARY FILM PROJECT 

A 16 hour journey through the physical landscape and ideological boundary that once divided the world, mapping the complete length of the former Iron Curtain (1378 km) –a visual and transforming journey that in its best moments can remind you of a Barnett Newman painting in motion – continous 16 hour soundtrack by Klaus Wiese (1942-2009)

März Musik – The Long Now@Kraftwerk Berlin
Konzerte, Klanginstallationen, Filmprojektionen, Live-Acts
29.03. | 04:00 – 20:00 | Ebene 4
Dauer: 16 Stunden

KOMM IN DEN GARTEN

KOMM_4_Copyright_DEFA-Stiftung_Michael_LoescheD 1990, 93 Min., Regie: Heinz Brinkmann, Jochen Wisotzki                          Foto: Defa Stiftung

Die Geschichte dreier Freunde in Berlin-Prenzlauer Berg zur Wende. Dieter, der Maler, verbrachte wegen „Arbeitsscheu“ zehn Jahre in Gefängnissen. Alfred, inzwischen zum stellvertretenden Chefredakteur avanciert, geriet durch die Zwickmühle von Aufbegehren und Alkoholismus in Gefängnisse und Psychiatrien. Michael, der in Moskau Außenwirtschaft studiert hatte, wurde aus der Akademie gefeuert und lebt heute vom Lampenbasteln. 40 Jahre DDR-Geschichte im Spiegel dreier Einzelschicksale. Der Film deckt ihre Lebensgeschichten auf und eröffnet dem Zuschauer, wie in der DDR aus etablierten Intellektuellen verarmte Lebenskünstler werden konnten. Ausgegrenzt im System der DDR zeigt das Portrait der drei Unangepassten auch das Scheitern des Sozialismus in der DDR.

B-MOVIE – LUST & SOUND IN WEST BERLIN

B-MOVIE – LUST & SOUND IN WEST BERLIN is a documentary about music, art and chaos in the Wild West Berlin of the 1980s: The walled-in city which became the creative melting pot for a special kind of sub and pop culture, attracting ingenious dilettantes and world famous celebrities alike. However, before the iron curtain would fall, artists and communards, squatters and hedonists of all kinds would enjoy Berlins unconventional lifestyle. It was not about long-term commercial success, but about living for the moment – the kick – the here and now.
With mostly unreleased TV and film footage, photos and original interviews, B-MOVIE tells the story of life in the divided city, a cultural interzone in which everything and anything seemed possible in a place unlike anywhere else in Europe. It’s a fast-paced collage of stories from a frenzied but creative decade, starting with punk and ending with the Love Parade, all from a city where the days are short and the nights are endless. This is a time when Berlin was like a B-MOVIE: Colourfully cheap and trashy, threatened and thrown together, anxious and ambitious, clubbed and caned, stoned and strung out, drunk, drugged and – just very special.
b-movie-der-film.de
 facebook.com/lustandsoundinwestberlin

BERLIN EAST SIDE GALLERY

Die East Side Gallery ist in Gefahr!
Das längste noch erhaltene Stück Berliner Mauer gilt als größte Open Air Galerie der Welt und zieht seit ihrer Eröffnung 1990 Millionen Besucher aus aller Welt an.
Die Dokumentation bietet einen Einblick in die Gesamtgeschichte des Symbols für Freiheit und Menschenrechte. Kommentarlos erhebt sich ein vielstimmiger Chor: unterschiedlichste Akteure nehmen leidenschaftlich Stellung zu Hintergründen und Konflikten.
Karin Kaper und Dirk Szuszies haben viele Künstler und alle an der Restaurierung und Sanierung im Jahr 2009 Beteiligten als einziges Filmteam der Welt von damals bis heute begleitet. Archivmaterial der Künstler von 1990 ermöglicht zudem einen authentischen Rückblick.
In einem Bürgerentscheid 2008 hatten sich 87% der Wahlberechtigten im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gegen eine Bebauung des Spreeufers und des ehemaligen Todesstreifens an der East Side Gallery ausgesprochen. Dennoch entstehen dort nun monströse Hochbauten, für die bemalte Mauersegmente entfernt wurden. Der Kampf der Künstlerinitiative East Side Gallery gegen die Interessen mächtiger Investoren steht beispielhaft für die weit verbreitete verfehlte Stadtentwicklung in den Ballungszentren.
Im Film leisten Künstler aus diversen Ländern einen ungewöhnlicher Beitrag zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Teilung und der damit verbundenen Gedenkkultur.
Eine Fragestellung steht im Mittelpunkt:
was bedeutet uns Freiheit, was ist sie uns wert?
Lassen sich Momente des Lebens, die spontaner Ausdruck der Freude über das Ende brutaler Grenzziehung waren, als Denkmal in der Gegenwart bewahren und in die Zukunft retten?
Der Film beleuchtet diese Fragen offen mosaikartig und bietet Denkanstöße.

Regie: Karin Kaper und Dirk Szuszies
Kamera: Karin Kaper und Dirk Szuszies
Schnitt: Werner Bednarz und Dirk Szuszies
Musik: Patrick Grant / Kiddy Citny & Sprung aus den Wolken / Christoph Mödersheim

Länge: 119 Minuten Format: DCP

http://berlineastsidegalleryfilm.de/

KATALOG

Der Katalog: Borderland – Audiovisuelle Quellen zur Berliner Mauer kann ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 6,90 € (zzgl. Versand) per Mail an order@visualculturepress.com bestellt werden.

Die für diesen Katalog zusammengetragenen, künstlerischen Arbeiten, Artikel, Dokumente, Interviews und Annotationen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln und Zeiträumen sollen dazu beitragen, eine neue multiperspektivische Sichtweise auf die Darstellung der Mauer und die damit verbundenen Bedeutungsebenen zu vermitteln.

Mit Beiträgen von: Allan Kaprow, Andreas Kötzing, Axel Atta Maikath, Björn Cederberg, Bärbel Bohley, Claus Löser, Detlef Matthes, Einar Schleef, Florian Wüst, Franz John, Gerd Conradt, Gerd Danigel, Günter Agde, Hans Haacke, Hans Jaehner, Hans Ulrich Obrist, Hartmut Jahn, Helga Reidemeister, Jan Gympel, Jan Ralske, Joachim Wunderlich, Julia Schumacher, Knut Hoffmeister, Lutz Henke, M.J. Blochwitz, Marcel Ophüls, Rem Koolhaas, Ronald Steckel, Ross Mcelwee, Sabine Techel, Stephan Elsner, Stefan Micheel, Thomas Goldstrasz, Thomas Mauch, Ulrike Ottinger, Walter Gramming, Wermke/Leinkauf

96 Seiten, Farbe & sw
VISUAL CULTURE PRESS (2014)
ISBN-10: 3000473173
ISBN-13: 978-3000473173