FATHERLAND/VATERLAND

GB, BRD, F 1985/1986, R: Ken Loach, B: Trevor Griffith, K: Chris Menges, D: Gerulf Pannach, Thomas Öhlke, Fabienne Babe, Christine Rose, Sigfrit Steiner, Heike Schrotter, Stephan Samuel, Patrick Gillert, Heinz Diesing, Eva Krutina, Robert Dietl, Hans Peter Hallwachs, M: Gerulf Pannach, Christian Kunert 105′

 

Gerulf Pannach als Klaus Drittemann in Fatherland/Vaterland

Gerulf Pannach als Klaus Drittemann in Fatherland/Vaterland

In Fatherland erzählt Ken Loach die Geschichte des aus der DDR wegen seiner nicht ideologiekonformen Texte ausgebürgerten Liedermachers Drittemann. In West-Berlin angekommen, soll er als Exot kommerziell vermarktet werden. Seiner kulturellen Wurzeln beraubt, begibt sich Drittemann auf die Suche nach seinem Vater, der vor 30 Jahren ebenfalls die Heimat verlassen musste und nun vermeintlich in London lebt. Drittemanns Vatersuche wird auch zur Suche nach der eigenen, persönlichen und politischen Identität in einem durch die Mauer geteilten Vaterland.
Der Protagonist von Fatherland wird vom Liedermacher Gerulf Pannach gespielt. Eine Besetzung, die keinesfalls zufällig ist, weist doch Pannachs Leben vielfältige Parallelen zur Filmfigur auf. Als Texter und Schlagzeuger der Leipziger Klaus-Renft-Combo wie als freischaffender Künstler stieß der regimekritische Musiker mehrfach mit der DDR-Staatsführung zusammen, wurde mit Auftrittsverboten belegt und musste schließlich das Land im Jahre 1977 nach den Protesten gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns verlassen. Fatherland ist Pannachs einziger Film als Darsteller.

siehe auch: Ich sing den Blues in Rot, Berliner Zeitung vom 7.7.2005