MAUERN – VON VÄTERN UND SÖHNEN

BRD 1963, R: Egon Monk, D: Siegfried Wischnewski, Ernst Ronnecker, Camilla Spira, Ernst Jacobi, 82′

Mauern

Mauern

Auch das damals noch junge Medium Fernsehen thematisierte zeitnah den Mauerbau: Im Mai 1963 strahlte das Erste Deutsche Fernsehen erstmals Egon Monks Produktion Mauern aus. Nach einer Vorlage von Gunther R. Lys beleuchtet Monk deutsche Teilung und Errichtung der Mauer in Berlin anhand des Porträts zweier Familien. Er analysierte, wie die Wurzeln jener Teilung bereits in den politischen Widersprüchen in der Zeit von Weimarer Republik und Nationalsozialismus zu suchen sind.
Egon Monk prägte als Regisseur und Leiter der Fernsehspielabteilung beim Norddeutschen Rundfunk den westdeutschen Fernsehfilm ab den 1960er Jahren. Ausgehend von der Brechtschen Theaterästhetik und dem Dokumentartheater Erwin Piscators vermischen sich in Monks Produktionen fiktionale und dokumentarische Anteile. Daraus resultiert ein ‚inszeniertes Dokument’, das darauf abzielt, die Wechselwirkung von Individuum und gesellschaftlichem System offenzulegen und die dargestellten Figuren als Stellvertreter der Gesellschaft in toto erfahrbar zu machen.